grattis på födelsedagen, Britt Ekland. Sie wird heute (6.10.2010) achtundsechzig. Die blonde Schwedin tauchte Anfang der sechziger Jahre auf der Kinoleinwand auf, nachdem sie vorher ein Model war. Keine tollen Filme. Nicht zu vergleichen mit all den Schwedinnen, die Ingmar Bergman beschäftigte, Harriet Anderson, Bibi Anderson, Ulla Jacobsen, Gunnel Lindblom, Ingrid Thulin. Berühmt ist sie geworden, weil sie Peter Sellers geheiratet hat. In dem Film The Life and Death of Peter Sellers wird sie von Charlize Theron gespielt.
einer Seite namens wordlingo habe ich gefunden, dass Rod Stewart ein Felsenstern ist. Habe länger drüber nachdenken müssen, was die Übersetzungsmaschine da angerichtet hat. Ich will jetzt nicht mehr zu der komischen wordlingo Seite zurückgehen, wahrscheinlich ist sie da ein Schuldverschreibungsmädchen. Denn irgendwann hieß sie Mary Goodnight und war ein Bond Girl.
Wenn man ein Bond Girl ist, kommt es auf die schauspielerischen Fähigkeiten nicht so an. Das hier reicht für Bond Girls völlig aus. Sie hat ihre Autobiographie geschrieben (True Britt) und macht von Zeit zu Zeit Schlagzeilen. Schönheitsoperationen, Collagen Lippen. Oder wenn ihr in London in einem Supermarkt ihre Rolex geklaut wird und solche Dinge. Sie ist aber nicht dafür bekanntgeworden, dass sie mal in einer richtigen Rolle auf der Bühne eines richtigen Theaters gewesen ist. Viele von den blonden Schwedinnen aus den Filmen von Ingmar Bergman schon.
Es ist nicht ganz richtig, dass sie in keinem guten Film mitgespielt hat. Sie hat eine Gangsterbraut in einem ganz tollen Film gespielt, der allerdings in Deutschland nicht so bekannt geworden ist. Dieser Film, in dem jemand drin vorkommt, der sechs Finger an der Hand hat. Und in dem der Schrifsteller John Osborne einen Gangster spielt. Einen Gangster spielt da auch der Lieblingsschauspieler von Harold Pinter Terence Rigby (obgleich wir ihn eigentlich als den guten Police Constable Snow mit seinem Schäferhund aus Softly, Softly kennen). Das sagt Ihnen jetzt immer noch nichts?
Der Film heißt Get Carter. Und löschen Sie jetzt bitte sofort alle Assoziationen mit dem schrottigen Remake aus dem Jahre 2000 von der Festplatte Ihres Gehirns, vor allem Sly Stallone. Dies ist das Original von 1971 mit Michael Caine als Berufskiller. Dies ist jetzt nicht der elegant stilisierte Pariser Gangsterfilm à la Jean Pierre Melville (obgleich Michael Caine auch schon elegant daherkommt, aber natürlich nicht so stilisiert wie Alain Delon in Der eiskalte Engel), dies ist Newcastle, nicht Paris.
Michael Hodges [der Regisseur] wanted to give the film a tough look and so he chose as a setting a city in the north of England called Newcastle on Tyne...By now I have seen poverty in different parts of the world that had made my own childhood look quite privileged, but I had never witnessed misery like this in my own country; it was Charles Dickens meets Emily Brontë, written by Edgar Wallace. Being in the far north of England, the weather was also dark and forboding, the perfect atmosphere for our movie, schreibt Michael Caine in seiner Autobiographie What's it all about? von 1992. Die ist übrigens sehr lesenswert. Er hat gerade eine neue geschrieben (The Elephant to Hollywood), aber ich weiß nicht, was da noch drin stehen soll. Vielleicht kommt da ja Britt Ekland drin vor, in What's it all about? wird sie nicht erwähnt.
✺Get Carter ist ein Gangsterfilm, eigentlich ist es ein Farbfilm, aber im Grunde ist es ein Schwarzweißfilm, wirklich sehr noir. Und cool. Als er in die Kinos kam, war der Film ein Flop, heute hat er sich zu einem Kultfilm gemausert. In Newcastle sind sie für den Film immer noch dankbar, es gibt da Stadtführungen auf den Spuren von Get Carter. Im deutschen Fernsehen wurde der Film erstmals im September 2005 vom WDR ausgestrahlt – vierunddreißig Jahre nach dem Kinostart! Aber es ist keine Schwierigkeit, heute eine DVD zu bekommen. Im Zweifelsfall sollte man amazon.co.uk probieren. Es gibt da auf der DVD auch noch massenhaft Interviews drauf. Und natürlich kommt der Mann mit den sechs Fingern im Film vor. Und natürlich auch Britt Ekland, die sich hier lasziv auf dem Bett räkelt.
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